viernes, 14 de enero de 2011

Hansesprache Niederdeutsch

Von Kiel bis Hannover, von Lingen bis Rostock kennt das Niederdeutsche 70 Begriffe für das Gänseblümchen, wie Blinkbloom, Dusendschökel, Hunnbloom, Marienbloimken, Marmelbloom oder Steenbloom. Das Gänseblümchen ist nicht vom Aussterben bedroht, einige niederdeutsche Dialekte hingegen schon.

Karte der Verbreitung des Niederdeutschen
Die Europäische Sprachencharta stufte Niederdeutsch deswegen 1999 als bedroht ein und erklärte, es als regionale Minderheitensprache zu fördern. Ergebnisse: die niedersächsische Verfassung gibt es jetzt auf Plattdeutsch und an der Universität Oldenburg ein Schwerpunktstudium Niederdeutsch.

Zum Niederdeutschen werden alle Mundarten gezählt, die es in Norddeutschland gibt. Es gibt etwa zehn Millionen niederdeutsche Sprecher. In Deutschland lassen sich ihre Sprechweisen geografisch und historisch in das West- und Ostniederdeutsche einteilen, die jeweils weiter untergliedert werden können. Zum Westniederdeutschen gehören Nordniedersächsisch, West- und Ostfälisch. Zu Ostniederdeutsch Märkisch, Mecklenburgisch, Vorpommersch, Ostpommersch und Niederpreußisch.

Das Niederdeutsche war einst eine bedeutende Schriftsprache, die auch in Urkunden und Gesetzestexten verwendet wurde. Es war die Verkehrssprache der Hanse und wurde lange Zeit im gesamten Nord-Ostsee-Raum gut verstanden. Seit dem 16. Jahrhundert bildete sich das Hochdeutsche heraus, so daß Niederdeutsche bis ins 20. Jahrhundert in vielen angestammten Gegenden gar nicht mehr oder nur noch von der ländlichen Bevölkerung beherrscht wurde.

Das Niederdeutsche hat die zweite germanische Lautverschiebung nicht mitgemacht. Besonders gut ist dies an den Lauten p, t und k zu erkennen, die nicht wie im Hochdeutschen zu pf, ts, ss und ch wurden. Ein Pferd blieb ein Peerd, ein Dorf ein Dorp und ich heißt ik. Deshalb sind viele niederdeutsche Wörter in west- und nordgermanischen Sprachen ähnlich, zum Beispiel ndt. Water (= Wasser), engl. water oder nd. Salt (= Salz), engl. salt, dän., schwed. salt.

Viele ursprünglich niederdeutsche Wörter benutzen wir heute in der Standardsprache, zum Beispiel Bernstein, Mettwurst, Möwe, Spuk, schmuggeln. Viele andere sind den Deutschsprechenden aus dem Süden aber gänzlich unbekannt: dat Fehn (das Moor), de Deern (das Mädchen), dat Kniv (das Messer), teuben (warten) oder snacken (sprechen).

mo - Sprachnachrichten des VDS


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